Klassenrat

Als Form der demokratischen Erziehung haben die Schülerinnen und Schüler an der Neuen Schule Dorsten eine Stunde in der Woche den sog. Klassenrat. In dieser Klassenlehrerstunde geht es darum, demokratische Prozesse zu erlernen und zu erleben, Partizipation am Schulleben zu ermöglichen und eine vernünftige Diskussions- und Streitkultur zu erlernen. Anders als im Sozialtraining, in dem von den Lehrkräften Themen vorgegeben werden, entscheiden die Schülerinnen und Schüler in der Klassenratsstunde selbst worüber sie reden möchten. Die Schülerinnen und Schüler lernen einander zuzuhören, frei zu sprechen, sich zu überwinden und vor der Gruppe eine eigene Meinung zu vertreten und letztlich Verantwortung für sich selbst und das eigene Handeln zu übernehmen. Dabei lernen sie auch die Perspektive zu wechseln, einen anderen Standpunkt einzunehmen oder zumindest diesen zu verstehen, Mehrheitsmeinungen zu akzeptieren und die Meinung der Minderheiten zu achten und letztlich zu gemeinsamen Problemlösungen zu kommen, die von allen in der Klasse mitgetragen werden können. Im Klassenrat werden aber auch gemeinsame Projekte und Aktivitäten, wie die nächste Klassenfahrt, Ausflüge oder Regeln für die Klasse diskutiert.
Die Schülerinnen und Schüler lernen so mehr Verantwortung zu übernehmen und als Klassengemeinschaft zusammenzuarbeiten. Neben diesem Kompetenzerwerb dient der Klassenrat auch ganz einfach der Schlichtung von Streitigkeiten und Konflikten. Diese werden entweder direkt von den Betroffenen angesprochen – oder wenn sich diese beispielsweise anfangs noch nicht trauen – aufgeschrieben und in einem Klassenbriefkasten eingeworfen und von der Lehrkraft vorgelesen. So entlastet der Klassenrat auch den Fachunterricht, in dem er das Klassenklima verbessert. Denn es lässt sich einfach viel besser lernen, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht durch schulische Konflikte z.B. mit Mitschülerinnen und Mitschülern belastet und abgelenkt sind.